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Verbundpartner
Heinz Piest Institut für Handwerktechnik (HPI) - Konsortialführer
Handwerkskammer Hildesheim - Südniedersachsen Handwerkskammer Hannover Handwerkskammer Braunschweig- Lüneburg- Stade
Niedersächsisches Kultusministerium
Volkwagen AG als assoziierter Partner
Zielsetzung
Entwicklung und Erprobung einer zielgruppenorientierten Lehr- und Lerninfrastruktur Elektromobilität für die berufliche Bildung im Handwerk
Vorgehensweise
Die Projektpartner entwickelten und erprobten gemeinsam eine Bildungsbereiche übergreifende Lehr- und Lerninfrastruktur als Teil eines methodisch didaktischen Baukastens für Lehrer, Ausbilder sowie Dozenten in der beruflichen Aus- und Weiterbildung im Themenfeld „Elektromobilität“. Als zentrales, verbindendes Element wurde hierzu ein Serienfahrzeug VW e-up! zu einem Lehr- und Lernträger mit der zugehörigen Laborausstattung sowie einem Trailer entwickelt. Der assoziierte Projektpartner Volkswagen AG war für die technische Umsetzung der mit den Projektpartnern erarbeiteten Vorgaben verantwortlich. Unter der Federführung des HPI erstellten die Projektpartner in mehreren Workshops das erforderliche Pflichtenheft für die Umrüstung des Serienfahrzeugs. Dabei brachte jeder Projektpartner die für seinen Qualifizierungsbereich benötigten Anforderungen ein. So ergab sich die Möglichkeit, über die gesamte Qualifizierungskette hinweg Lehr-, Lern- und Ausbildungssituationen zu entwickeln, denen eine gemeinsame Lehr- und Lernträgerkonzeption zugrunde lag.
Basierend auf der entwickelten Lehr- und Lerninfrastruktur wurde zur Erweiterung der Handlungskompetenzen der Akteure, die im Umfeld der eMobilität tätig sind, in zahlreichen Workshops ein mehrstufiges, modulares, zielgruppenorientiertes und in Teilen standardisiertes Aus- und Weiterbildungskonzept entwickelt und anschließend in der Praxis erprobt.
So wurde im Arbeitspaket 1 des niedersächsischen Kultusministeriums (MK) ein Konzept zur Qualifizierung und Zertifizierung von Lehrkräften an berufsbildenden Schulen zum(r) Fachkundigen für Arbeiten an hochvolteigensicheren Fahrzeugen/Systemen entwickelt und erprobt.
Im AP 2 des MK wurde eine didaktisch-methodische Lehr-, Lern- und Ausbildungsinfrastruktur zur Erstqualifizierung in den Berufen Kfz-Mechatroniker/in und Automobilkaufmann/frau entwickelt und erprobt.
In den Teilprojekten der drei Handwerkskammern wurden, basierend auf dem o.g. Lehr- und Lernträgerkonzept, Lehr- und Lernsituationen für die Meisterausbildung und Fort- und Weiterbildung im Kfz-Mechatronikerhandwerk und im Elektrotechnikerhandwerk entwickelt.
Ein Konzept zur Fortbildung von Lehrkräften an berufsbildenden und allgemein bildenden Schulen wurde im AP 3 des MK erarbeitet und erprobt. Hierfür wurde zur Umsetzung adressatengerechter Unterrichtssequenzen das mobile Klassenzimmer entwickelt. Es ermöglicht qualifizierten Techniklehrern als Tandem, gemeinsam mit einem Berufsschullehrer, im Technikunterricht Kompetenzen rund um die Themen „Energiewende“ und „Elektromobilität“ zu vermitteln.
Im AP 2 des HPI wurden analog zum AP 2 des Kultusministeriums curriculare Konzeptionen zum Kompetenzaufbau im Bereich Elektromobilität für Schüler/innen in der dualen Ausbildung im Elektrotechniker-Handwerk entwickelt, erprobt und evaluiert.
Erkenntnisse / Ergebnisse
Für die Berufe im Kfz-Handwerk und Elektro-Handwerk stehen handlungsorientierte Lehr- und Lernsituationen sowohl für die Ausbildung als auch für die Meisterausbildung und die Fort- und Weiterbildung zur Verfügung. Mit dem Mobilen Klassenzimmer wurde zudem ein Konzept zur Sensibilisierung von Schülerinnen und Schülern der allgemein bildenden Schulen realisiert.
Zur praxisnahen Vermittlung der entwickelten Lehr- und Lernsituationen stehen Prototypen zielgruppenorientierter Lehr- und Lernträger zur Verfügung. Um einen größtmöglichen Praxisbezug herzustellen, basieren die Lehr- und Lernträger hardwaremäßig auf am Markt verfügbaren Produkten, mit denen die Akteure in den jeweiligen Berufen in der betrieblichen Praxis konfrontiert werden.
Für die Zielgruppen übergreifende Vermittlung der Handlungsfelder im Zusammenhang mit der Fahrzeugtechnik steht ein Konzept zur Umrüstung eines Serienfahrzeug VW e-up! zur Verfügung. Die Unterlagen für die für den Einsatz im Berufsschulunterricht entwickelten Lehr- und Lernsituationen stehen auf dem Niedersächsischen Bildungsserver (NiBiS) zur Verfügung.
In den drei beteiligten Handwerkskammern wurden basierend auf dem Lehr- und Lernträger VW e-up! handlungsorientierte Qualifizierungsmodule für die Fort-, Weiter- und Meisterausbildung im Kfz-Handwerk entwickelt und in dem Technisch didaktischen Manual (TDM) auf der Projekthomepage (www.ziele-elektromobilitaet.de) veröffentlicht.
Mit dem Mobilen Klassenzimmer steht ein Transporter mit Lehr- und Lernmaterialien zur Vermittlung handlungsorientierter Unterrichtsequenzen rund um die Elektromobilität, z. B. Energiewandlung, -speicherung und -anwendung, zur Verfügung. Die Unterrichtsmaterialien können ebenfalls vom NiBiS-Server heruntergeladen werden.
Für die handlungsorientierte Vermittlung der relevanten Themen in der Fort- und Weiterbildung sowie der Meisterausbildung im Elektrotechniker-Handwerk wurden in den drei beteiligten Handwerkskammern mobile Lehr- und Lernträger aufgebaut. Auch hierfür wurden, soweit möglich, am Markt verfügbare Komponenten verwendet. Die darauf basierenden Qualifizierungsmodule sind ebenfalls im TDM veröffentlicht.
Für den Einsatz im Berufsschulunterricht für das Elektrotechniker-Handwerk stehen drei handlungsorientierte Lehr- und Lernsituationen zur Verfügung. Die entwickelten Lehr-und Lernunterlagen stehen zum Download auf der Projekt-Homepage, dem NiBiS-Server und im Didaktischen Wizard des Berufskolleg Uerdingen bereit.
Verwertbarkeit
Das „Mobile Klassenzimmer“ steht zur Ausleihe für allgemein bildende Schulen an der BBS Burgdorf zur Verfügung. Aus Landesmitteln erhalten 3 Lehrkräfte eine Unterstützung, um das fahrbare Labor in Niedersachsen bekannt zu machen, Fortbildungen für Lehrkräfte zu konzipieren und zu evaluieren und den Unterricht mit Schülerinnen und Schülern der allgemein bildenden Schulen durchzuführen.
Mit Landesmitteln werden weiterhin die konzipierten Lehrerfortbildungen durchgeführt, um jeweils eine Lehrkraft pro Schulstandort einer berufsbildenden Schule mit Kfz-Bereich fortzubilden.
Der Einsatz der entwickelten Lehr- und Lernträger ist in den jeweiligen Bildungseinrichtungen sichergestellt. Die entwickelten Lehr- und Lernsituationen werden zumindest in den im Projekt beteiligten Bildungseinrichtungen zukünftig eingesetzt und stehen allgemein zur Verfügung. Die zugehörigen Unterlagen sind freigestellt und können vom NiBiS-Server bzw. der Projekthomepage für die nicht kommerzielle Nutzung heruntergeladen werden. Eine kommerzielle Verwertung ist nicht vorgesehen.
Angaben zum Projekt
Name:Manfred Wiemer (Heinz-Piest-Institut für Handwerkstechnik an der Leibniz Universität Hannover)
E-Mail: wiemer@hpi-hannover.de
Nummer: 0511-70155-36