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Verbundpartner
WBZU der Handwerkskammer Ulm
vpa GmbH
Zielsetzung
Junge Menschen sollen von Anfang an die Elektromobilität als Teil der Mobilität erfahren.
Verbreitete Vorbehalte sollen abgebaut werden. Daraus ergaben sich folgende Inhalte:
- Besonderheiten im Umgang mit Elektrofahrzeugen
- Besonderheiten für einen umweltbewussten und energiesparenden Umgang
- Vertieftes technisches Verständnis der neuen Technologien
- Fahrlehrer/-innen und Fahrschulen als Multiplikatoren einbinden
- Ältere Verkehrsteilnehmer/-innen im Rahmen von Fahrerfortbildungen an die Elektromobilität heranführen
- Nutzung alternativer Mobilitätskonzepte vorbereiten
- Prüfungsfragen im Bundesland Baden-Württemberg einführen
Vorgehensweise
Die Grundvoraussetzung für die Umsetzung und die reguläre Betriebsaufnahme der e-Fahrschule war der Aufbau und Betrieb des e-Fuhrparks. Dieser bestand aus fünf E-PKW, zwei Rollern, zwei E-Bikes und zwei Pedelecs. Hierzu gelang es, Fahrlehrer/-innen und Fahrschulen für die Projektmitarbeit zu gewinnen. Der e-Fuhrpark wurde konsequent für die e-Bildungsangebote für Fahrlehrer/-innen und Aktionstage eingesetzt. Zusätzlich wurden die E-Fahrzeuge den Partnerfahrschulen zur Durchführung der E-Fahrstunden für Fahrschüler/-innen zur Verfügung gestellt und eingesetzt. Die Entwicklung und Erstellung der Schulungsunterlagen über den Know-How-Transfer aus dem WBZU heraus, war Teil der Vorlaufphase. Die Unterlagen und das Lehrkonzept wurden in Abstimmung mit dem Projektpartner vpa GmbH und den Teilnehmer/-innen der Aus- und Fortbildungen in Feedbackschleifen optimiert und über Monate in den regulären E-Fahrschulbetrieb eingesetzt und erprobt. Für die Durchführung der E-Fahrschule mussten Partnerfahrschulen und Fahrschüler/-innen für das Projekt gewonnen werden. Es fanden Informationsveranstaltungen, Aktionstage zur Elektromobilität, Teilnahme an Messen und Schaufensterveranstaltungen statt. Durch diese praktisch erlebbare bzw. erfahrbare Elektromobilität darüber ist es gelungen 1400 Menschen zu erreichen. Über die Integration der Ausbildungsinhalte „Elektromobilität“ in die Fahrlehrer/-innen-Ausbildung Klasse BE wurde ein Angebot geschaffen für die Zielgruppe der Fahrlehrer/-innen. Über die Integration der Ausbildungsinhalte „Elektromobilität“ in Fahrlehrer/-innen-Fortbildung „Akademie“ (Pflichtveranstaltung für Fahrlehrer/-innen) wurde ein Angebot ins Leben gerufen, um eine weitere Verbreitung zu erreichen. Über Partnerfahrschulen und deren weitergebildeten Elektromobilitäts-Fahrlehrer/-innen wurden Fahrschüler/-innen auf E-Fahrzeugen in Theorie & Praxis ausgebildet und befragt. Um die Politik und maßgeblichen Verbände in den fachlichen Austausch zu bekommen wurde ein Regelkommunikationskreis ins Leben gerufen. Dadurch ist es gelungen, das Thema Elektromobilität in die Fahrlehrer/-innen-Ausbildung sowie Fahrschulprüfungen zu integrieren. Aufgrund der Aktivitäten zur weiteren Vernetzung der Bereiche Fahrschulen, Verbände und Institutionen wurden in Kooperation Prüfungsfragen erarbeitet. Über diesen Schritt sollte die Elektromobilität als Aus- und Fortbildungsgegenstand für Fahrlehrer/-innen im Land Baden-Württemberg fest verankert werden. Diese gewählte Vorgehensweise zur Verankerung der Elektromobilität in einem Bundesland bietet sich für die weitere Verbreitung im gesamten Bundesgebiet an.
Erkenntnisse / Ergebnisse
Die Hauptzielgruppe „Fahrlehrer/-innen“ in der Aus- und Fortbildung konnte nur über den Erlebnisfaktor Elektromobilität erreicht werden. Hierbei spielte der E-Fuhrpark eine maßgebliche Rolle. Zu Projektbeginn standen der Hybrid Opel Ampera und das reine E-Mobil Nissan Leaf zur Verfügung. Befragungen ergaben, dass diese Fahrzeuge noch nicht als „vollwertige Fahrschulfahrzeuge“ angesehen wurden. Erst mit der Einführung des VW E-Golf änderte sich dieses Stimmungsbild positiv. Über die gesamte Projektlaufzeit konnten das Thema Elektromobilität in 14 Kursen an 227 Teilnehmer/-innen der Fahrlehrer/-innen-Ausbildung Klasse BE vermittelt werden. Im Rahmen der Pflichtfortbildung für Fahrlehrer/-innen konnte die Elektromobilität in 18 Akademie-Veranstaltungen an 1408 Fahrlehrer/-innen vermittelt werden. Somit wurden in Baden-Württemberg 1635 Fahrlehrer/-innen als Multiplikatoren erreicht. Die Fahrlehrer/-innen wurden innerhalb der e-Fahrschule begleitet und befragt. Über Fragebögen wurden insgesamt 342 Teilnehmer/-innen befragt. Ziel war es, in Erfahrung zu bringen, wie Fahrlehrer/-innen über E-Fahrzeuge denken und Meinungen über die Praktikabilität bei der Ausbildung und im Fahrschulalltag einholen. Innerhalb der e-Fahrschule konnten über die acht gewonnen Partnerfahrschulen ca. 50 Fahrschüler/-innen mit ca. 500 E-Fahrstunden erreicht werden. Über eine Kooperation mit der Privatwirtschaft (Daimler & Academy-Fahrschulen) konnten ca. 100 weitere Fahrschüler/-innen mit dem Thema Elektromobilität in Theorie & Praxis erreicht werden.
Es konnte aufgezeigt werden, dass durch den gewählten Konzeptansatz „Fahren lernen auf
E-Fahrzeugen“ Vorteile für die schnellere und sicherere Teilnahme (keine Ablenkung durch kuppeln und schalten) am Straßenverkehr erwirkt. Um den zumeist geforderten „vollwertigen“ Führerschein mit manueller Schaltung zu erhalten, wurden die Sonderfahrten und falls erforderlich noch zusätzliche Fahrstunden mit Schaltgetriebe durchgeführt. Wir konnten durch diese Vorgehensweise die Tendenz aufzeigen, dass Fahrschüler/-innen im Durchschnitt ca. 10 - 30% schneller zur Fahrlizenz kommen als bei der herkömmlichen konservativen Fahrausbildung. Fahrschulinhaber/-innen befürchten in diesem Zusammenhang allerdings einen Umsatzrückgang.
Verankerung Elektromobilität in Baden-Württemberg
Die Zulassung von Fahrlehrer/-innen unterliegt aufgrund der föderalistischen Struktur der Hoheit der Bundesländer. In Baden-Württemberg konnte mithilfe der Politik die Elektromobilität über Prüfungsfragen für Fahrlehrer/-innen und auch für Fahrschüler/-innen verankert werden.
Verwertbarkeit
Das erarbeitete Schulungskonzept sowie Unterlagen werden in der vpa GmbH als auch in Kooperation mit dem Fahrlehrerverband Baden-Württemberg e.V. eingesetzt. Durch eine innerhalb des Projektes entstandene Querverbindung zur Privatwirtschaft konnte das Schulungskonzept zusätzlich mit weiteren 100 Fahrschüler/-innen erprobt werden.
Das Projekt e-Fahrschule kann folgende erarbeitete Schulungskonzepte- und Unterlagen für die weitere Verwertung zur Verfügung stellen:
- Schulungskonzept (praktisch erprobt und optimiert)
- Schulungsunterlagen für die Fahrlehrer/-innen Fort- und Ausbildung (praktisch erprobt und optimiert)
- Vorgehensweise zur Einführung der Elektromobilität in den einzelnen Bundesländern (in Baden-Württemberg praktisch erprobt)
Transfer in Deutschland (mögliches Folgeprojekt)
Die zielorientierte Vorgehensweise in der e-Fahrschule bietet sich für die Ausweitung in Deutschland an. Hierzu stellt die e-Fahrschule eine solide Basis für den bundesweiten Transfer dar. Im Sinne der Effizienz sollte hierzu ebenfalls der innerhalb der e-Fahrschule gewählte „Bottom-up-Ansatz“ zur erlebnisorientierten, praktischen Vermittlung der Elektromobilität an Fahrlehrer/-innen als auch die „Top-down-Vorgehensweise“ über die Politik, Verbände und Institutionen zielführend vereint werden. Hierüber wurde der maßgebliche Erfolg der e-Fahrschule in Baden-Württemberg generiert.
Angaben zum Projekt
Name: Christian Huck
Mail: Huck.c@web.de
Nummer: 0172 / 7650007