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Das Schaufensterprogramm

Im Rahmen des Regierungsprogramms Elektromobilität beschloss die Bundesregierung im Jahr 2011, technologische Innovationen in verschiedenen Forschungs- und Entwicklungsprogrammen (FuE) zu fördern. Mit dem Förderprogramm „Schaufenster Elektromobilität“ greift die Bundesregierung eine Empfehlung der Nationalen Plattform Elektromobilität auf und stellt Fördermittel in Höhe von 180 Millionen Euro bereit. Die Demonstrations- und Pilotvorhaben sollen zu einem Großteil von den teilnehmenden Unternehmen mitfinanziert werden. So geht von dem Einsatz der Fördermittel eine erhebliche Hebelwirkung aus. Eine 13-köpfigen Fachjury aus Wissenschaftlern und Fachverbänden hat die 23 Bewerbungen geprüft und bewertet. Als sog. Schaufensterregionen wurden die vier Regionen mit den innovativsten Elementen der Elektromobilität an der Schnittstelle von Energiesystem, Fahrzeug und Verkehrssystem ausgewählt:

  1. Schaufenster Baden-Württemberg "LIVINGLAB  BWE-MOBIL"
  2. Internationales Schaufenster Berlin-Brandenburg
  3. Schaufenster Niedersachsen "EMOBILITÄT IN NIEDERSACHSEN" 
  4. Schaufenster Bayern-Sachsen "ELEKTROMOBILITÄT VERBINDET"

In den vier Schaufensterregionen Elektromobilität wird eine Vielzahl von FuE-Vorhaben gefördert. Ziel ist es, Erkenntnisse für die Nutzung von Elektrofahrzeugen in der Praxis zu gewinnen und das Thema für die Bevölkerung sichtbar und erfahrbar zu machen. Dabei sind die Schaufenster zugleich Versuchslabor und Werkstatt, wo Fragestellungen zu Kundenerwartungen, Infrastrukturanforderungen, Nutzerakzeptanz und Umweltwirkung untersucht werden.
Auch Projekte der Aus- und Weiterbildung werden in den vier Schaufenstern Elektromobilität gefördert. Diese adressieren unterschiedliche Themen und Zielgruppen, angefangen von mobilen Demonstrations- und Informationszentren über Schulungen im Bereich der Hochvolttechnik bis zur Konzeption neuer Studiengänge. NQuE greift diese Bildungsprojekte im Rahmen der Begleitforschung auf und ordnet sie in den übergeordneten Kontext des Bildungsgeschehens ein.

Schaufenster Baden-Württemberg "LIVINGLAB BWE-MOBIL"

Elektromobilität in der Praxis erforschen und die Region Stuttgart und die Stadt Karlsruhe zu einem lebendigen Labor für neue Mobilitätslösungen machen – das ist das gemeinsame Ziel der rund 40 Projekte, die unter dem Namen LivingLab BWe mobil im Förderprogramm Schaufenster Elektromobilität von der Bundesregierung gefördert werden. Auch das Land Baden-Württemberg und die Region Stuttgart engagieren sich im LivingLab BWe mobil, um nachhaltige Mobilität voranzubringen. Das baden-württembergische Schaufenster Elektromobilität LivingLab BWe mobil verfolgt einen systemischen Ansatz: In rund 40 einzelnen Projekten wird Elektromobilität vom E-Bike über das Elektroauto bis hin zu Nutzfahrzeugen und Plug-In-Hybridbussen in der alltäglichen Anwendung erforscht. Dabei spielen neben intermodalen Mobilitätsmodellen vor allem Flottenversuche, Projekte im Bereich Energie, IKT und Infrastruktur, Wohnbau und Stadt- und Verkehrsplanung sowie die Fahrzeugtechnologie eine wichtige Rolle. Projekte in den Bereichen Kommunikation und Partizipation sowie Ausbildung und Qualifizierung informieren außerdem die Bürgerinnen und Bürger und beziehen sie so aktiv in den Technologiewandel ein.

Internationale Schaufenster Berlin/Brandenburg

Seit April 2012 ist Berlin-Brandenburg eine von vier Schaufensterregionen für Elektromobilität in Deutschland. Im „Internationalen Schaufenster Berlin-Brandenburg“ soll Elektromobilität demonstriert, weiterentwickelt und der konkrete Nutzen nachhaltiger Mobilität für die Öffentlichkeit erlebbar gemacht werden. Im Mittelpunkt des Schaufensters stehen die vier Schwerpunkte Fahren – Laden & Parken – Speichern – Vernetzen an den Schnittstellen von Verkehrs- und Energiesystemen. In den rund 30 Kernprojekten des „Internationalen Schaufensters Berlin-Brandenburg“ wird Elektromobilität sichtbar und erfahrbar. So werden Elektrofahrzeuge beispielsweise im Lieferverkehr und bei der Müllentsorgung eingesetzt, Pendler werden mit einem Pedelec-Korridor zum Umstieg auf elektrisch betriebene Zweiräder motiviert und zukünftig wird eine batterieelektrisch betriebene Buslinie durch die Berliner City fahren. Über 100 Projektpartner aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft, darunter zahlreiche globale Automobilmarken, engagieren sich in Schaufensterprojekten in Berlin und Brandenburg.
Das Gesamtvolumen beträgt rund 90 Millionen Euro, von denen Unternehmen rund 34 Millionen Euro, vier Bundesministerien 36 Millionen Euro und die Länder Berlin und Brandenburg zusammen etwa 20 Millionen Euro tragen.

Schaufenster Niedersachsen "EMOBILITÄT IN NIEDERSACHSEN"

Die Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg engagiert sich für die Elektromobilität als Bestandteil einer zukunftsfähigen Verkehrs- und Energiepolitik. Hier entwickeln und produzieren Unternehmen Fahrzeuge und Komponenten für den Weltmarkt. Auch vor Ort soll die Anzahl der Elektroautos im alltäglichen Verkehrsbild deutlich gesteigert werden. Rund 4.500 Elektrofahrzeuge – davon rund 1.700 vollelektrische Pkw – waren Anfang September 2014 in der 3,8 Millionen Einwohner umfassenden Metropolregion zugelassen. Rund 80 Stadt- und Kreisverwaltungen sowie kommunale Betriebe integrieren derzeit im Rahmen des Schaufensters Elektromobilität Elektroautos in ihre Fuhrparks. Als nördlichste Schaufensterregion widmen sie sich in besonderer Weise der Produktion und Speicherung regenerativer Energie für das Stromtanken. Zudem untersuchen sie die Auswirkungen der Elektromobilität auf den Arbeitsmarkt und sorgen für passende Angebote in der Aus- und Weiterbildung. Im niedersächsischen Schaufenster Elektromobilität arbeiten derzeit 200 Partner aus Wirtschaft, Wissenschaft, Land und Kommunen in über 30 Projekten an einem ambitionierten Programm zur Erprobung neuer Lösungen innerhalb der gesamten Bandbreite der Elektromobilität.

Schaufenster Bayern-Sachsen "ELEKTROMOBILITÄT VERBINDET"

In Bayern und Sachsen wird bereits heute die gesamte Wertschöpfungskette der Elektromobilität abgebildet – von der Entwicklung und Produktion der Antriebsbatterie über die Serienfertigung von Elektrofahrzeugen bis hin zur Einbindung der Fahrzeuge in Energie- und Verkehrssysteme. Im Schaufenster Bayern-Sachsen ELEKTROMOBILITÄT VERBINDET entwickeln über 100 Projektpartner aus beiden Freistaaten gemeinsam wirtschaftlich tragfähige Geschäftsmodelle für Elektromobilität. Dabei verstehen die beteiligten Akteure unter Elektromobilität ein umfassendes Gesamtsystem aus innovativen Fahrzeugtechnologien, tragfähigen Verkehrs- und Mobilitätskonzepten sowie nachhaltigen Energiesystemen. Die rund 40 Projekte sind an den Schnittstellen von Elektrofahrzeugen, Energiesystemen und Verkehrskonzepten ausgerichtet und gliedern sich in die fünf Schwerpunkte Langstreckenmobilität, urbane Mobilität, ländliche Mobilität, internationale Verbindung sowie Aus- und Weiterbildung. Dabei werden 26 Projekte und ein assoziiertes Projekt vom Bund und 11 Projekte von den Ländern gefördert. Das Schaufenster ELEKTROMOBILITÄT VERBINDET wird mit rund 39 Millionen Euro von der Bundesregierung gefördert. Darüber hinaus werden weitere Projekte zum Thema Elektromobilität von den Freistaaten Bayern und Sachsen mit je 15 Millionen Euro gefördert. Ergänzt wird das Projektvolumen durch die Projektmittel, die von den beteiligten Unternehmen eingebracht werden.